Die Reifeprüfung

Aufgaben fürs Deutsch-Abi 2023:

  • Vergleichenden Betrachtung von Franz Kafkas (1883-1924) „Der Verschollene“ und Thomas Manns (1875-1955) „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“
  • Interpretation des Kurzprosatextes „Der Eremit“ (1922) von Alfred Polgar
  • Interpretation des Gedichtes „Nacht“ (1796) von Ludwig Tieck (1773-1853)
  • Analyse und Erörterung „Warum wir eine Ethik der Metapher brauchen“.

Ob das zum argumentativen Überleben in Zeiten von Social Media und Info-Hubs beiträgt, wage ich zu bezweifeln.

Neues aus Mannheim

In Mannheim ist ein Museum für die deutsche Sprache geplant. So weit, so gut. Die geplanten Schwerpunktthemen: Wie lernen Kinder sprechen? Welche Rolle spielen Dialekte in der heutigen Zeit? Wie bereichert uns Mehrsprachigkeit? Und natürlich: gendergerechte Sprache. „Besucherinnen und Besucher sollen Fragen zu unserer Sprache gemeinsam untersuchen und verhandeln.“ Na denn. Wie lange wohl ausgerechnet in MANNheim funktionieren wird?

Bildquelle: Uni Mannheim

Partizipalkonstruktionen

umschreiben laut Duden nur Dinge, die gerade stattfinden. Gendernde zum Beispiel sind per Definition in diesem Moment aktiv. Aber selbst die müssen mal eine Pause machen. Dann tritt das Perfekt in Kraft: Gendern Habende. Was somit der richtige grammatikalische Ausdruck für geschlechtsneutrales Radebrechen wäre. Und für alle, die noch viel vorhaben gilt Futur 1: Gendern Werdende.

Wenn schon, denn schon.

Worte in Zahlen

Die deutsche Sprache umfasst etwa 5,3 Millionen Worte; Tendenz steigend. Das sind achtmal mehr als der englische Wortschatz umfasst. Ein Drittel davon ist in den letzten hundert Jahren dazugekommen. Im Duden stehen aber nur 135.000 Worte. Die restlichen rund 5,165 Millionen sind entweder rausgeflogen – wie zum Beispiel der „Fernsprechapparat“. Oder es sind Aspiranten für eine Aufnahme – wie jüngst der „Zwinkersmiley'“.

Und warum im Duden nicht der „Duden“ steht, das weiß wohl nur der Verleger.